Segnungsritual zum Saisonbeginn

Der Frühling wirft schon seine Schatten voraus und wenn man aufmerksam ist, lässt sich mancher Vorbote erkennen im keimenden Grün und dem Zwitschern der Vögel.

 

So ist es auch in unserer GartenGemeinschaft. Die ersten Salat- und Kohlrabipflanzen sind am Mittwoch den 22.02. eingetroffen.

Und dazu wurde von Kati und Katja der Gedanke geboren, diese Pflänzchen, alle Samen und unser ganzes Gelände zum  Saisonbeginn unter besonderen Schutz und Energie zu stellen.

So versammelten sich am Freitag, den 24.02. 11 Uhr zahlreiche Mitglieder auf der Wiese vor dem Gewächshaus 1 (GH1) um einen liebevoll gestalteten Segnungsort.

Wir begannen – nach dem Räuchern eines jeden einzelnen von uns – mit einem gemeinsamen Lied:

Erde meine Mutter, Himmel
mein Vater. Feuer, Erde,
Wasser und Luft – ich bin

Und wie bestellt, lugte die Sonne hinter den grauen Wolken hervor und eine Biene kam auf Besuch kurz bei uns vorbei. Auch die Vögel begleiteten unsere Zeremonie aktiv mit.

Dann gingen wir mit einem kleinen Reisigbesen sprengend, nach einem aus Demeterkreisen hergestellten Wasser zur Kräftigung der Wurzeln und des Bodens, über das ganze Gelände und die Gewächshäuser. Dazu wurden wir begleitet von Katis Trommelklängen.

Dann durfte jeder seine Dankbarkeit in einem Satz vortragen und wieder folgte ein gemeinsames Lied:

Als nächstes suchte sich jeder ein Salatpflänzchen aus. Begleitet von guten, segnenden und beschützenden Gedanken trugen wir diese ins GH1 zu einem vorbereiteten Beet und pflanzten es sorgfältig ein. Jeder kann nun beobachten, wie sein Salat wächst und gedeiht.

Das Ritual wurde immer wieder von Kati und Katja durch erklärende Worte begleitet.

Wir segnen gemeinsam die Samen und Jungpflanzen für unseren Garten mit der reinen Kraft
der Sonne, des Wassers, der Erde und der Luft. Mögen sie gut keimen, heranwachsen und
gedeihen in der rechten Weise versorgt sein, bewahrt sein von zu viel Nässe, Dürre, Hagel,
Schädlingen und von schädlichen Einflüssen jeglicher Art. Mögen sie so zu kräftigen,
gesunden Pflanzen heranwachsen und uns mit großer Fülle beschenken und erfreuen.

Wir segnen auch unser wunderbares Land und unseren Boden mit allen seinen Lebewesen,
der unseren Pflanzen die nährende Grundlage gibt. Mögen Nährstoffe und Mineralstoffe gut
ausgewogen zur Verfügung stehen und ein gesundes Bodenleben unseren Pflanzen dienen
und sie stärken.

Mögen wir sorgsam mit dem Boden, den wir bebauen dürfen umgehen und ihm in
Dankbarkeit zurückgeben, was er braucht, um uns auch in Zukunft mit Grünkraft, mit
Wurzeln, Knollen, Blättern, Blüten und Früchten beschenken zu können.

Möge unser Zusammensein und all unsere Arbeit hier auf diesem fruchtbaren und
wundervollen Stück Land getragen sein vom Geist der Liebe, der Achtsamkeit und der
Freude und mögen auch die lichtvollen Samen in uns keimen, wachsen und sich in ihre volle
Größe hineinentwickeln und unserer Erde dienen.

Möge diese Energie nach außen strahlen und die BesucherInnen unseres Gartens inspirieren
und etwas davon in sich weitertragen und auch an andere weitergeben.
So sei es – Danke

Nach diesem wunderbaren Segensgebet, beschlossen wir unseren Frühlingsauftakt wieder mit einem gemeinsamen Lied:

Sonne, Sonne, Sonne, Sonne,
Sonne, Sonne, Feuerball, spür
dein Licht und spür dein
Strahlen, deine Wärme
überall, Sonne, Sonne, Sonne

 

Bei der anschließenden Pflanzaktion genauso wie beim Mittagessen wurde der Gemeinschaftssinn besonders spürbar. Besonderer Dank noch an Karin und Sybille, die uns mit Gerstelsuppe und selbstgebackenen Semmeln und köstlichen Haferplätzchen auch körperlich gestärkt haben.

In kürzester Zeit waren alle Jungpflanzen gesetzt und angegossen und auch die ersten Erbsen wurden gesetzt – als Rankhilfe flocht Kati ein kleines Kunstwerk aus Bambusruten. So konnten den Tag zeitig gemeinsam beschließen bei einer Tasse Kaffee oder einem Feierabendbier.

Es war ein wunderbares Miteinander und die gute Energie war regelrecht spürbar.

 

Nachtrag: Erstmals ist auch ein Teil des Ackers mit Weizen eingesät worden. Darauf freuen wir uns ganz besonders, bald unser eigenes Brot backen zu können!

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