Permakultur

Leben im Einklang mit der Natur

Permakultur ist eine lebensphilosophische Weltsicht. Es geht prinzipiell um den Aufbau eines vollkommen im Sinne der Schöpfungsidee angelegten Lebensraumes für Mensch, Tier und Pflanze unter Einbeziehung der Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft, die miteinander im Gleichgewicht stehen und sich ergänzen. Dadurch sollte ein langfristiges echtes Wachstum für alle Lebewesen gewährleistet werden. Humusaufbau ist der Gradmesser.

In unserer modernen, oftmals die Lebensgrundlagen missachtenden Wirtschaftsweise ist das genaue Gegenteil massiv in Anwendung. Die derzeitige Landwirtschaft hat große Schwierigkeiten in diesem Kontext.

Um was es uns genau geht:
Boden, fruchtbare Erde, ist die Lebensgrundlage von allem. Ist der Boden fruchtbar und gesund, ist es auch die Pflanze, die darauf wächst – und damit auch Tier und Mensch, die diese Pflanze essen. Es ist möglich, durch geeignete Maßnahmen und vor allem Handlungsweisen einen Bodenkörper aufzubauen, der in der Lage ist, einen Starkregen (100 ltr /m²) wie ein Schwamm aufzusaugen, den Humus an Ort und Stelle zu halten und die Feuchtigkeit über den Trockenzeitraum den Pflanzen verfügbar zu machen. In einem Fingerhut guten fruchtbaren Bodens (hoher Humusanteil, sogenannte Ton-Humuskomplexe) leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde.

Alle Lebewesen brauchen alle Essen, Wasser, Luft und Wärme. Je mehr dieser Parameter vorhanden sind, desto stabiler und erfolgreicher stellt sich Wachstum ein. Alle am guten Boden mitwirkenden Lebewesen und Organismen sollten sich vollkommen wohl fühlen und einander im Lebenskreislauf dienen. Wirkungsvolle Elemente sind: Wasserflächen, Bachläufe, Natursteinmauern, Flächenkompost und Mulch, also sind die Minimierung der Bodenverdichtung sowie der Aufbau von Nischen für vielfältigste Lebensformen zwei wichtige Ziele der Permakultur.

Die Permalkultur ist keine neue Anbaumethode, vielmehr eine Rückerinnerung und Ergänzung lebenserhaltender Gestaltungen, die sich über Jahrhunderte oder länger etabliert hatten. Jeder Boden, jeder Mensch, jede Region, jedes Klima ist individuell. Es gibt weder generelle Vorgehensweisen noch standardisierte Richtlinien, es gibt lediglich gestalterische Prinzipien, die in mögliche Anwendungen kommen sollten, nachdem die geforderten Ergebnisse den grundlegenden Möglichkeiten gegenübergestellt werden.

Geht es dem Boden gut, geht es den Menschen gut

Permakultur ist sehr individuell und lässt sich auf sämtliche Bereiche des täglichen Lebens, wie Energie, Wasser, Abwasser, Ernährung, Bauen und Wohnen, Technik, Fortbewegung, Ressourcen anwenden und übertragen.

Permakultur erfordert eine erweiterte Sicht der Lebens- und Wirkungsräume des Menschen. Sie ist in der Lage, sehr viele unserer derzeitigen Probleme und Forderungen unserer akut bedrohten Welt zu lösen.

Unsere Genossenschaftsmitglieder engagieren sich teils schon seit über 15 Jahren im Bereich der Permakultur, sei es in Form von Vorträgen, Kursen, Beratungen oder auch der Planung, Gestaltung und Durchführung von permakulturellen Projekten. Von einfachen Hügelbeeten über Renaturierung und Neuanlagen von Bachläufen, Seen und Gewässerbiotopen bis hin zu ganzen Landschaftsgestaltungen von mehreren Hektar Größe – die Erfahrungen aus den diversen Projekten bringen unsere Expertinnen und Experten gerne ein und geben sie an alle Mitglieder weiter.

Viele veröffentlichte Artikel und Filmbeiträge sowie Anfragen im deutschsprachigen Raum zeigen uns, dass dieses Wissen um die Permakultur  gewünscht ist und weitergereicht werden möchte. Wir sind auf einem guten Weg und freuen uns über weitere interessierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter!

Unsere Partner aus Forschung und Praxis

MutterHof Familie Briechle in Unterthingau: www.MutterHof.org

Univ. Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl – Das neue Dorf: www.tuhh.de/aww und www.RuVival.de

Permakulturkurse im G-Öko-Land

Regelmäßig bieten wir im G-Öko-Land Kurse rund um das Thema Permakultur an. Als Interessierte können Sie außerdem an den Helfertagen zu uns kommen und aktiv bei uns mitwirken. Im Tun passiert viel. Sie lernen uns als Menschen kennen und sehen Permakultur in unserer Alltagsanwendung. Die Praxis steht im Vordergrund, die Theorie liefern unsere Expertinnen und Experten quasi nebenbei gleich mit.